Boden – Baum – Klima in Stadt und Land

Internationale Fachtagung und Exkursion am 26. und 27. September 2024 in Tulln (AT)

Angesichts des fortschreitenden Klimawandels und damit verbundenen Extremwetterlagen und Katastrophenereignissen wie Hangrutschungen, Überflutungen, Hitzeperioden und Trockenphasen interessieren sich Städte, Gemeinden und Regionen vermehrt für konkrete Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel.
Böden nehmen dabei eine zentrale Rolle ein, sofern sie in entsprechender Qualität und Menge zur Verfügung stehen. Wichtige Funktionen sind u.a. Wasserspeicherung, Verdunstung und Kühlung, Bereitstellung von Nährstoffen oder Pufferung von Schadstoffen. Zusätzliche Wirkungen wie Steigerung der Artenvielfalt, Hebung der ästhetischen Qualität, Fruchtnutzung, etc. lassen sich durch die Pflanzung von Gehölzen erzielen.
Bäume in der Stadt und in der Landschaft sind zentrale Elemente von sogenannten naturbasierten Lösungen – ein Begriff, der vor rund 20 Jahren Eingang in die öffentliche Diskussion gefunden hat. Die Europäische Kommission versteht darunter Lösungen, die von der Natur inspiriert werden, die kosteneffizient sind, gleichzeitig ökologische, soziale und wirtschaftliche Vorteile bieten und zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit beitragen.
In der Jahrestagung 2024 werden die Rolle von Gehölzen im Siedlungsraum und in der Kulturlandschaft – häufig auch als Agroforstsysteme bezeichnet – in den Mittelpunkt gerückt, erfolgreiche Beispiele aus verschiedenen Gemeinden und Regionen in Europa präsentiert sowie Potentiale für die Anpassung an den Klimawandel auf verschiedenen Ebenen diskutiert.
Die Veranstaltung wird vom Europäischen Bodenbündnis ELSA organisiert und in Zusammenarbeit mit Land Niederösterreich, Stadtgemeinde Tulln, Universität für Bodenkultur (BOKU) und Klimabündnis Österreich durchgeführt.

 

Anmeldung folgt.


PROGRAMM | Donnerstag, 26. September 2024

 

Begrüßung, Impulse, Diskussionen | 09.00 bis 12.30 Uhr

08.30 Uhr | Registrierung

09.00 Uhr | Begrüßung

  • Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (angefragt)
  • Bürgermeister Peter Eisenschenk/Stadtgemeinde Tulln
  • Univ. Prof. Walter Wenzel/Institut für Bodenforschung, BOKU
  • Christian Steiner/Europäisches Bodenbündnis, Land NÖ

09.30 Uhr | Input von Sonja Medwedski „Patient Boden“

09.45 Uhr | Key Notes / Impulsvorträge

  • GD Univ. Prof. Dr. Joachim Schellnhuber/IIASA, Laxenburg

         „Wer CO2 speichern will, soll Bäume pflanzen“

  • DI Dr. Bernhard Scharf/Institut für Ingenieurbiologie+Landschaftsbau, BOKU

        „Grün in der Stadt – von der Kosmetik zur Grünraumgerechtigkeit“

  • Bgm. DI Johannes Pressl, Präsident Gemeindebund Österreich

        „Grüne Infrastruktur in den Gemeinden – Chancen und Herausforderungen“

11.15 Uhr | Podiumsdiskussion, Moderation Christa Lackner, Geschäftsführerin „Natur im Garten“ und Signieren des Erdfarbenbildes

12.30 Uhr | Mittagessen

 

Workshops | 14.00 bis 16.00 Uhr

Panel 1   "Bäume in der Stadt brauchen gesunden Boden"

Bäume im Siedlungsraum speichern Wasser, verbessern das Kleinklima durch Verdunstung und steigern die Aufenthaltsqualität. Um diese Leistungen erbringen zu können, braucht es lebendigen Boden und ausreichenden Wurzelraum. Besonders wichtig ist die Erhaltung von bestehenden Bäumen in Kombination mit pflegeleichter Krautschicht.

Beiträge:
Bäume im Siedlungsraum | Felix Hagen, Initiative „Natur im Garten“/AT
Nibelungenplatz Tulln, Neugestaltung | Cornelia Hebenstreit, Stadt Tulln/AT
Projekt „Klimafaktor Boden inkl. Entsiegelung“ | Klimabündnis Österreich
Beispiel Göttingen: Entsiegelung alltäglich machen | Frithjof Look, Göttingen/DE

Panel 2   "Bäume und Hecken in der Landschaft"

Bodenschutzanlagen, Mehrnutzenhecken, Baumreihen und Feldgehölze in der Landschaft erbringen wertvolle Ökosystemleistungen wie  Kohlenstoffspeicherung, Erosionsschutz, Verbesserung des Kleinklimas, Wasserspeicherung, Lebensraum für Nützlinge, Erholungsraum und Fruchtnutzung. Der Wert dieser Landschaftselemente ist umso höher, wenn die Anlagen als Biotopverbundsysteme in der Landschaft geplant werden.

Beiträge:
Bodenschutzanlagen und Mehrnutzenhecken in Niederösterreich | Erwin Szlezak und Stefan Lehner, NÖ Agrarbezirksbehörde/AT
Bäume in der Agrarlandschaft in der Region Südmähren | Vit Hrdousek und Antonin Okenka/CZ
Hecken in Deutschland | Sofia Heukrodt, Thünen-Institut für Agrarklimaschutz/DE

Panel 3   "Agroforstsysteme für Boden- uind Klimaschutz“

Agroforstsysteme – also die Kombination von Gehölzen mit verschiedenen landwirtschaftlichen Produktionsweisen – sind traditionelle Elemente in unseren Kulturlandschaften und genießen in den letzten Jahren steigende Aufmerksamkeit. Welchen Stellenwert haben Agroforstsysteme im europäischen Kontext und welchen Beitrag leisten sie zum Bodenschutz und zur Anpassung an den Klimawandel?

Beiträge:
Agroforst im Agrar-Umweltprogramm ÖPUL bzw. im Österreichischen Forstgesetz | Thomas Neudorfer/Bundesministerium für Landwirtschaft, AT
Agroforstsysteme in AT und anderen Ländern | Theresia Markut/FiBL Forschungsinstitut für biologischen Landbau, ARGE Agroforst, AT
Naturbasierte Lösungen am Beispiel des EU Horizon-Projekts Arcadia | Michael Hofstätter/Land NÖ

 

16.15 Uhr |  Kurzberichte aus den Workshops und Abschlusspanel

17.00 Uhr |  Ende 1. Tag

18.30 Uhr |  Abendessen Tulln an der Donau im Restaurant „Süddeck“ (auf eigene Rechnung)


EXKURSION | Freitag, 27. September 2024

 

Exkursion | 09.00 bis 12.30 Uhr

09.00 Uhr | Treffpunkt Nibelungenplatz, Spaziergang

  • Tulln: Nibelungenplatz – Neugestaltung, Entsiegelung, Schwammstadt
  • Bodenschutzanlagen NÖ Agrarbezirksbehörde, Zeiselweg (bei Zuckerfabrik)
  • Die Garten Tulln (permanente Gartenschau der Landesinitiative „Natur im Garten“)

Mittagessen bei Garten Tulln


14.00 Uhr | Ende der Veranstaltung

 


Tagungssprache

Deutsch

Tagungsbüro

Europäische Geschäftsstelle
Anna Averbeck
c/o Stadt Osnabrück
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